Kann man Hunde vegan ernähren? – Vorteile und Risiken

Ein glücklicher Hund dank biologischer Ernährung mit veganem Ergänzungsfutter..
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Vegane Ernährung erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Schließlich ist diese Lebensweise nicht nur gesund, sondern auch besser fürs Klima und für die Tiere.

Eine Umstellung schwierig, aber machbar. Motivierende Anreize bieten etwa Veganuary, eine Challenge, bei welcher Du im Januar für 31 Tage eine vegane Ernährung ausprobierst.

Doch geht Vegan auch für Haustiere? Von Natur aus vegetarische Begleiter wie Kaninchen oder Meerschweinchen leben es und vor, doch was ist mit unseren fleischfressenden Mitbewohnern? Können oder dürfen wir Hunde oder Katzen überhaupt vegan ernähren? Was sind mögliche Vorteile und Risiken? Die Antworten entdeckst Du in diesem Blog!

Was ist vegane Ernährung

Bei einer veganen Ernährung wird vollständig auf den Verzehr von tierischen Produkten verzichtet. Dazu gehören in erster Linie natürlich Fleisch, aber auch Milch, Molkereierzeugnisse und Eier. Doch nicht nur die Ernährung, häufig wird die gesamte Lebensweise so umgestellt, dass keine Artikel aus tierischem Ursprung wie Leder, Wolle und Ähnliches, verwendet werden. 
  

Wie ist die biologische Ernährung von Hunden?

Wir alle wissen, dass unsere Hunde, egal wie groß oder klein sie sind, vom Wolf abstammen. Wölfe sind genauso wie ihre domestizierten Verwandten sog. fakultative Carnivoren. Das bedeutet, sie sind grundsätzlich Fleischfresser, ernähren sich aber nicht nur von Fleisch und tierische Gewebe, sondern teilweise auch von Pflanzen. Diese fressen sie, indem sie den Mageninhalt ihrer Beutetiere zu sich nehmen oder wenn sie keine Beute erlegen. Ihr Verdauungssystem hat also die Fähigkeit, pflanzliche Kohlenhydrate und Proteine in einem gewissen Rahmen zu verdauen. Im Vergleich zum Wolf hat sich der Hund im Laufe der letzten Jahrtausende zunehmend an unsere menschliche Ernährung angepasst. So können sie etwa deutlich besser Kohlenhydrate verwerten als ihre wilden Vorfahren, da sie über mehr Amylase, ein wichtiges Verdauungsenzym, verfügen.

 

Können Hunde vegan ernährt werden?

Ja, denn die essenziellen Nährstoffe für ihren Stoffwechsel können sie auch komplett über pflanzliche Futterbestandteile aufnehmen.

Anders Katzen: Sie benötigen beispielsweise die essenzielle Aminosäure Taurin, die nur aus tierischem Gewebe stammt. Zudem können Katzen pflanzliche Bausteine nicht verdauen, da ihnen die notwendigen Enzyme fehlen und ihr Darm auf eine reine Fleischverdauung ausgerichtet ist. Weil dadurch schwere Organschäden drohen, dürfen Katzen nicht vegan gefüttert werden.

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Darf man in Deutschland Hunde vegan ernähren?

Wie wir nun wissen, ist eine vegane Ernährung von Hunden durchaus möglich. Doch kommen wir zu einer anderen Frage: Dürfen wir sie überhaupt fleischlos füttern?

Gibt es hier Tierschutzdenken oder gesetzliche Verbote?

Eines vorweg: Ja, in Deutschland ist es gesetzlich nicht verboten, Hunde vegan zu ernähren.

Das Tierschutzgesetz schreibt eine angemessene und artgerechte Ernährung von Tieren vor. Laut deutschem Recht ist es dementsprechend nicht verboten, einen Hund vegan zu füttert, da es sich biologisch um einen fakultativen Fleischfresser handelt.

Allerdings muss man bei einer veganen Fütterung darauf achten, dass der Hund gesunde und bedarfsdeckende Nahrung erhält, da sonst ein Tierschutzverstoß vorliegt. Bei Katzen ist die vegane Ernährung verboten, da diese obligaten Fleischfresser nicht ohne gesundheitliche Schäden vegan ernährt werden können.

Vor- und Nachteile veganer Fütterung

Vorteile von veganem Futter

  •  vegane Hunde leben gesünder

Veganes Futter kann gesünder für Hunde sein. In einer umfangreichen Studie in Großbritannien wurde gezeigt, dass Hunde mit veganer Ernährung weniger oft ein Tierarztbesuch oder eine Krankheitsbehandlung benötigten.

  • geringeres Risiko von einer Vielzahl von Erkrankungen wie Gicht oder Krebs

  • gut bei Futtermittelallergien gegen tierische Proteine

Wenn eine Fellnase eine Allergie gegen tierische Proteine von Huhn, Rind etc. hat, kann es manchmal schwer sein, ein passendes Futter zu finden, auf das die Fellnase nicht allergisch reagiert. Bei einer fleischfreien Fütterung ganz ohne tierische Futterbestandteile ist das kein Problem. Wir empfehlen für futtersensible Vierbeiner Sensibelchen No 1 von Vegdog.

 

Nachteile einer veganen Fütterung

  •  mögliche Mangelernährung

Das größte Risiko bei einer veganen Ernährung liegt in der hohen Gefahr für einen Nährstoffmangel. Wie bereits erwähnt, kommt es auf den richtigen Gehalt der Futterbausteine an, nicht den Ursprung.

Ein veganes Futter muss, genauso wie ein herkömmliches Futter, über ausreichend lebensnotwendige Stoffe verfügen. Dazu gehören die Vitamine A, D, E, K sowie B-Vitamine, aber auch Mengen- und Spurenelemente wie Eisen, Kupfer, Zink. Daneben müssen alle essenziellen Aminosäuren wie Lysin, Methionin, Cystein und weitere sowie Omega-3-Fettsäuren enthalten sein. Eine Ergänzung dieser Nahrungsbausteine über Mineralpulver, z.B. All-In Veluxe von Vegdog, kann notwendig sein.

Daher muss das ausgewählte vegane Futter über ausgewogene Gehalte dieser Nährstoffe verfügen, um den individuellen Bedarf Deines Lieblings zu decken.

  •  pflanzliche Proteine sind schwerer verdaulich

Da pflanzliche Proteine für Hunde deutlich schwerer verdaulich sind als tierische, kann es zu einer höhere Belastung von Nieren und Leber kommen.

  • nicht empfehlenswert bei wachsenden, tragenden, sportlichen, kranken und alten Hunden

Die vegane Ernährung von erwachsenen, gesunden Hunden ist schon eine Herausforderung, mit einem vollwertigen Alleinfutter wie etwa Adult No 1 von Vegdog gut möglich. Doch bei Hunden, die besonderen Bedürfnissen haben, etwa trächtige Hündinnen oder wachsende Welpen, ist eine ausgewogene Fütterung noch komplizierter.

Das liegt zum einen daran, dass es zu wenig Studien gibt, zum anderen kann schon eine geringfügige Mangelernährung fatale Konsequenzen haben. Bei diesen, aber auch bei sportlichen oder kranken Vierbeinern sollte daher sicherheitshalber auf eine vegane Ernährung verzichtet werden.

 

Gesund, glücklich und vegan

Wie Du nun weißt, kannst Du Deinen Hund ohne Probleme vegan ernähren. Diese Form der fleischlosen Fütterung hat sogar einige positive Auswirkungen auf seine Gesundheit!

Allerdings musst Du dafür sorgen, dass er mit seinen veganen Mahlzeiten ausreichend Nährstoffe erhält, damit er keine Mangelerscheinungen oder sogar Erkrankungen bekommt. Um auf Nummer sicher zu gehen, lass Dich bei der Suche nach dem geeigneten Futter oder der individuellen Rationsberechnung von Hundeernährungsexperten und Fachtierärzten beraten, damit ihr gemeinsam die perfekte vegane Ernährung für Deine Fellnase findet.

 

Weitere Quellen:

https://focus-tierarzt.de/magazin/vegane-hundeernaehrung-nichts-als-tierquaelerei


https://www.zentrum-der-gesundheit.de/bibliothek/umwelt/tiere/hundeernaehrung-vegan


https://focus-tierarzt.de/magazin/katzen-vegan-oder-vegetarisch-fuettern-tierquaelerei

https://tractive.com/blog/de/ernaehrung/den-hund-vegan-ernaehren-geht-das

Axelsson, E., Ratnakumar, A., Arendt, M. L., Maqbool, K., Webster, M. T., Perloski, M., ... & Lindblad-Toh, K. (2013). The genomic signature of dog domestication reveals adaptation to a starch-rich diet. Nature, 495(7441), 360-364. (https://www.diva-portal.org/smash/record.jsf?pid=diva2%3A617238&dswid=-7445)

Knight A, Huang E, Rai N, Brown H (2022) Vegan versus meat-based dog food: Guardian-reported indicators of health. PLoS ONE 17(4): e0265662. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0265662

 

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